Auch Agrotreibstoffe der zweiten Generation sind nicht über alle Zweifel erhaben. Um unsere Bedürfnisse nach Mobilität zu befriedigen, kann die Produktion von Agrotreibstoffen der zweiten Generation auf die schiefe Bahn kommen. Zum Beispiel dann, wenn wir anfangen würden, extra mehr Abfall zu produzieren. Auch Mist oder Kompost muss primär für die Düngung unserer Böden und nicht für die Tanks unserer Autos zur Verfügung stehen.

Die Grünen setzen sich im Parlament für die Reduktion des CO2-Ausstosses der Neuwagenflotte ein. Sie verlangen zudem klare Zulassungskriterien, welche sozial und ökologisch problematische Agrotreibstoffe generell vom Import in die Schweiz ausschliesst. In die Kriterien müssen dabei insbesondere die Ernährungssicherheit in den Herkunftsländern sowie direkte Verdrängungseffekte in der Landwirtschaft dieser Länder einbezogen werden. Agrotreibstoffe der zweiten Generation können eine Alternative bieten.

Der Import von Agrotreibstoffen der ersten Generation ist gemäss den Verfassern der Studie keine Option für die Schweiz, da die internationale Nachfrage bereits die ganze Produktion aufsaugt. Deshalb machen die geplanten Raffinerien in Delémont JU und Zurzach AG langfristig keinen Sinn und werden von den Grünen vor Ort bekämpft. Die Schweiz tut besser daran, die Produktion von Agrotreibstoffen der zweiten Generation aus heimischen Abfällen voranzutreiben.

Aber festzuhalten bleibt: Die schonendste Klimapolitik ist der Verzicht auf unnötige Mobilität!