Grüne wehren sich gegen neue AKW
Mit einer Protestaktion vor dem Bundeshaus demonstrieren die Grünen ihren entschiedenen Widerstand gegen das Vorhaben von Axpo und BKW, in der Schweiz zwei neue AKW zu bauen. Falls nötig werden sie zusammen mit der Allianz Stopp Atom das Referendum ergreifen.
Die Grünen haben genug von einer Energiepolitik, die auf Grosskraftwerke und gefährliche Technologien setzt. Die Lösung für Versorgungssicherheit und Konjunkturtief lautet: grüner Strom und Stromeffizienz. Es ist wie bei der Bankenkrise: Grosskraftwerke bilden ein Klumpenrisiko. Atomkraftwerke sind gefährlich, die Uranvorkommen begrenzt, das Atommüllproblem ungelöst. Erneuerbare Energien dagegen sichern die Stromversorgung der Schweiz langfristig.
Hinzu kommt, dass Atomkraft nicht wirtschaftlich ist. Eine französische Studie hat gezeigt, dass mit den Milliarden, die in ein neues AKW investiert werden, durch Stromeffizienz und erneuerbare Energien die doppelte Strommenge produziert werden könnte. Zudem würden in diesen Bereichen 15 Mal mehr Arbeitsplätze geschaffen als durch den Bau eines neuen AKW. Durch eine solche Energiepolitik würde das einheimische Gewerbe profitieren: 70% der Wertschöpfung könnten lokale und regionale KMU generieren.
Ohne massive staatliche Unterstützung hätte sich die Atomkraft nie entwickeln können. Auch heute wird die Atomkraft staatlich gefördert. Die AKW Betreiber sind jährlich für lächerliche 1,8 Milliarden haftpflichtversichert. Für den Atommüll sind die Betreiber nur bis zur Schliessung der Lager verantwortlich. Wenn diese nicht dicht halten, müssen die öffentliche Hand und kommende Generationen für die Kosten aufkommen.