Die Verstimmung in Europa ist gross, der Druck auf die Schweiz steigt. Das wurde an der von den GRÜNEN Schweiz organisierten binationalen Online-Medienkonferenz deutlich. Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses des Deutschen Bundestags (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), formulierte es so: «Die Schweiz beteiligt sich zwar an den Sanktionen der EU-Mitgliedsstaaten, setzt diese aber nur halbherzig um. Im April 2023 schlug der Schweizer Bundesrat sogar eine Einladung der G7 zum Beitritt zur REPO-Taskforce aus. Das weckt den Verdacht, dass die Schweiz unter dem Deckmantel der Neutralität weiterhin ein Rückzugsort für russische Oligarch*innen und ihre Gelder sein will».

Balthasar Glättli, Präsident GRÜNE Schweiz, hob die unrühmliche Rolle der Schweiz für Putins Angriffskrieg hervor: «Die Schweiz muss die Finanzierung von Putins Krieg endlich unterbinden und die in der Schweiz deponierten Gelder russischer Oligarch*innen aufspüren. Dafür braucht es den Beitritt zur REPO-Oligarchentaskforce – alles andere ist unglaubwürdig». Das aktuelle Minimalprogramm des Bundesrats reicht nicht aus: Bisher sind gerade einmal 7.5 Milliarden Franken an russischen Oligarchengeldern gesperrt worden. Schätzungsweise sollen jedoch 150-200 Milliarden Franken russischer Gelder in der Schweiz deponiert sein. Neuste Enthüllungen zeigen, dass Schweizer Banken auch nach Kriegsbeginn weiter Gelder von Putin-Vertrauten entgegengenommen haben.

Die GRÜNEN Schweiz fordern deswegen mit einer Motion den umgehenden Beitritt zur internationalen REPO-Oligarchentaskforce, welche russische Oligarchengelder aufspürt. Auch bürgerliche Politiker*innen und Wirtschaftsakteure haben sich angesichts des drohenden Image-Schadens für die Schweiz mittlerweile für diese Forderung ausgesprochen. Nächste Woche stimmt der Nationalrat über die Motion ab. Dazu Balthasar Glättli: «Da der Bundesrat sich seiner Verantwortung entzieht, muss das Parlament nun für eine lückenlose Durchsetzung der Sanktionen sorgen – indem es den Beitritt zur REPO-Oligarchentaskforce fordert».

Die GRÜNEN setzen sich zusammen mit ihren europäischen Schwesterparteien für eine umfassende Unterstützung der Ukraine sowie für eine konsequente europaweite Umsetzung der Sanktionen ein.