Balthasar Glättli zum Gegenvorschlag zur RASA-Initiative
Die Haltung der Grünen hat sich nicht verändert: es braucht eine EU-kompatible und nicht-diskriminierende Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative, sodass die Bilateralen erhalten bleiben können – wie dies der Nationalrat in der Herbstsession beschlossen hat. Ein Gegenvorschlag zur RASA-Initiative kann in einem zweiten Schritt die umstrittene Verfassungsbestimmung ändern und hat klar grössere Chancen, von der Stimmbevölkerung gutgeheissen zu werden, als die Initiative. Der Gegenvorschlag muss zwar Standortdumping eindämmen, gleichzeitig aber die Bilateralen erhalten und die Menschenrechte respektieren – ein Saisonnier-Status oder die Einschränkung des Familiennachzugs gehören nicht in den Vorschlag.
Der Bundesrat muss anschliessend zwingend seine Hausaufgaben machen und die flankierenden Massnahmen stärken: die Bekämpfung von Steuerdumping und Schwarzarbeit, eine Bildungsoffensive, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und mehr Schutz für die älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.