Schweizer Finanzplatz auf Klimakurs bringen
Der Schweizer Finanzplatz ist weltweit für das 18-Fache des gesamten inländischen CO2-Ausstosses der Schweiz verantwortlich. Mit der Finanzplatzinitiative bringen wir die Finanzbranche endlich auf KIima- und Biodiversitätskurs.
Die Schweiz zählt zu den führenden Finanzplätzen weltweit und trägt damit eine besondere Verantwortung, die Finanzbranche nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltige Lösungen für Klima- und Naturschutz sind vorhanden – es mangelt an geeigneten finanziellen Anreizen und der konsequenten Umsetzung bei der Finanzierung.
Das Pariser Klimaabkommen von 2015 hebt die Ausrichtung der Finanzflüsse als zentralen Erfolgsfaktor hervor. Bereits vor über vier Jahren hatte die Schweizer Finanzbranche mit Unterstützung des Bundesrates angekündigt, eine internationale Vorreiterrolle im Bereich nachhaltiger Finanzdienstleistungen einzunehmen. Im Gegensatz dazu betont der Branchenverband – die Bankiervereinigung – inzwischen, die Verantwortung der Finanzinstitute beschränke sich auf die Aufklärung über die Klimawirkung ihrer Produkte, nicht auf das Erreichen der Klimaziele.
Wir GRÜNE setzten uns dafür ein, dass sich die Finanzbranche zu einer verbindlichen Selbstregulierung verpflichtet. Doch durch das Lobbying der Bankiervereinigung wurde unsere Motion abgelehnt. Damit hat die Branche die Chance vertan, eigenständig Verbindlichkeit zu schaffen. Es ist zu erwarten, dass sie bei der Biodiversität, die erst allmählich ins öffentliche Bewusstsein rückt, ähnlich agieren wird.
Es braucht jetzt einen klaren Richtungsentscheid und verbindliche Vorgaben durch die Stimmbevölkerung – deshalb die Finanzplatzinitiative. Schliesslich betonte Bundesrat Rösti an der Klimakonferenz in Baku die Bedeutung privater Finanzmittel im Klimaschutz. Sorgen wir mit der Initiative dafür, dass dies kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern dass der Schweizer Finanzmarkt endlich seine internationale Verantwortung wahrnimmt.
Franziska Ryser | Nationalrätin SG