Jede*r zweite Raucher*in stirbt an den Folgen des Tabakkonsums. Die Tabakindustrie ist deshalb – um es mal richtig ungefiltert auszudrücken – stets auf der Suche nach Nachwuchs-Konsument*innen. Eine lukrative Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche: 98 Prozent aller Raucher*innen beginnen vor ihrem 21. Lebensjahr mit dem Tabakkonsum. Ein Viertel der unter 17-Jährigen in der Schweiz raucht. Hinzu kommen Produkte wie E-Zigaretten: Vermarktet als einfaches Mittel, um mit dem Rauchen aufzuhören, sind sie in Wahrheit eine Einstiegshilfe in den Tabakkonsum für Jugendliche. Die Initiative «Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung» geht diesen Missstand an. Sie verbietet jegliche Werbung für Tabakprodukte, die Jugendliche erreicht – insbesondere im Netz und in Gratiszeitungen. 

Gegenvorschlag als Alibi-Übung
Das Parlament stellt der Initiative einen weitgehend nutzlosen Gegenvorschlag entgegen. Dieser sieht vor allem Massnahmen vor, welche in den Kantonen bereits in Kraft sind. Mit dem Gegenvorschlag würde die Schweiz nicht einmal die Voraussetzungen erfüllen, um dem WHO-Übereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs beizutreten. Darum: Ja zur Initiative zum Schutz der Kinder vor Tabakwerbung!

Manuela Weichelt
Nationalrätin ZG
@ManuelaWeichelt