Klimaschutz kann man essen
Resolution der GRÜNEN zu klimaschonender Ernährung
Unsere Ernährung verursacht insgesamt rund 30 Prozent der Umweltbelastungen und ungefähr 17 Prozent der Treibhausgas–Emissionen1. Diese fallen an bei Anbau, Transport, Verarbeitung und dem Verkauf der Nahrungsmittel. Ein grosser Anteil der Treibhausgas-Emissionen fällt auf die Fleischproduktion. Für den Anbau von Soja, welches als Tiernahrung verwendet wird, werden grosse Flächen des Regenwaldes brandgerodet. Die dabei entstehenden CO2-Emissionen machen 34% der durch die Landwirtschaft verursachten Emissionen aus. Weitere 34% werden durch die Herstellung und Verwendung von natürlichen und künstlichen Düngern verursacht2, in der Schweiz stammen 92% der Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft3 . Die intensive Rinderhaltung führt zu einem hohen Methanausstoss und trägt auch dadurch zum Klimawandel bei.
Die Produktion von Fleisch und Tierprodukten braucht zudem enorme Mengen Wasser und grosse Flächen Land, verglichen mit der Produktion von Getreide oder Gemüse mit dem selben Nährwert. Die Verwendung von Düngemittel, Herbiziden und Pestiziden führen des Weiteren zu einer starken Beeinträchtigung der Bodenqualität.
Die Produktion von Gemüse in beheizten Gewächshäusern sowie die Lebensmitteltransporte per Flugzeug sind sehr energieintensiv. Selbst für bewusste Konsumenten ist es schlecht möglich, den Einfluss eines Produktes auf das Klima zu ermitteln, da bezüglich Energieverbrauch und Klimaschädlichkeit eine Deklaration fehlt.
Biologische Landwirtschaft verzichtet auf chemisch-synthetische Spritzmittel und Kunstdünger, achtet auf Artenvielfalt und hält Grundsätze einer artgerechten Nutztierhaltung ein. Eine saisonale, regionale und biologische Ernährung mit wenig tierischen Produkten verhindert einen grossen Teil der oben genannten ökologischen Konsequenzen. Bei Viehhaltung ist darauf zu achten, dass die Tiernahrung ebenfalls biologisch und regional angebaut wurde.
Forderungen
- Einführung einer Deklaration der Höhe der Klimaschädlichkeit von Lebensmitteln (Energieetikette)
- Anpassungen der Direktzahlungen an die ökologischen Auswirkungen
- Einführung einer Klima-Abgabe für importierte Nahrungs- und Futtermittel
- Anreize sollten geschaffen werden, damit KonsumentInnen ökologische Produkte kaufen
- Durchführung von Sensibilisierungskampagnen die beispielsweise öffentliche Unternehmen, wie Schulen und Administrationen unterstützen einen fleischlosen Wochentag einzuführen
1 Ecointesys 2007, CPE/ECOPLAN 2005
2 FAO : Livestock’s long shadow, 2006
3 HESA et OFEV, 2004