Mehr Bio in der Schweizer Landwirtschaft
Die Grünen begrüssen grundsätzlich die Strategie des Bundes zur Land- und Ernährungswirtschaft 2025, welche die Bedeutung der Landwirtschaft deutlich aufwertet. Sie haben aber auch Einwände: So verabschiedet sich der Bund entgegen des Willens der Bevölkerung nicht von Gentech-Produkten. Für den Biolandbau könnte mehr getan werden.
Die vorgestellte Strategie setzt auf einen umfassenden Ansatz, indem sie die ganze Wertschöpfungskette von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Verteilung berücksichtigt sowie die Qualitätsstrategie für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft integriert. Damit erfüllt der Bund zentrale grüne agrarpolitische Forderungen, die nun auch umgesetzt werden müssen.
Nicht einverstanden sind die Grünen, dass sich der Bund nicht klar von Gentech-Produkten distanziert. Die klare Annahme der Gentechfrei-Initiative im November 2005 zeigt, dass die Bevölkerung hier keine Risiken eingehen will. Der Bund soll diesen Willen endlich respektieren.
Mehr Fläche für Biolandbau
Für die Steigerung der Wertschöpfung in der Landwirtschaft durch die Förderung des Biolandbaus braucht es einen Aktionsplan. Wie in der EU soll der Anteil der Agrarfläche für den Biolandbau in den nächsten fünf Jahren auf 20 Prozent erhöht werden. Dadurch könnte die grosse Nachfrage nach Bio-Produkten aus inländischer Produktion gedeckt und lange Wege vermieden werden.
Bio-Produkte sollen nur als solche deklariert werden, wenn sie aus Betrieben kommen, die zu 100 Prozent biologisch bewirtschaftet werden. Dieser Grundsatz darf nicht aufgeweicht werden. Wo Bio draufsteht, soll Bio drin sein.
Auch international muss sich der Bund stärker engagieren, damit im Welthandel zwischen nachhaltigen und nicht-nachhaltigen Produkten unterschieden wird. Die Grünen unterstützen daher die Standesinitiativen aus den Kantonen Waadt, Genf, Neuenburg und Jura, welche für Landwirtschaftsimporte strikte Normen bezüglich Umweltschutz und Arbeitsbedingungen verlangen.
Leistungsgebundene Direktzahlungen
Der Anteil der Direktzahlungen soll erhöht und stärker an ökologische und soziale Leistungen gekoppelt werden. So werden die Leistungen, welche zur Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung und zur Gestaltung der Kulturlandschaft beitragen, noch besser abgegolten.