Die Schweiz hinkt in Sachen Elternzeit hinterher. Und ohne Elternzeit entstehen durch die Mutterschaft Hindernisse – eine gerechte und familienfreundliche Gesellschaft wird verunmöglicht. Aus diesem Grund entschieden die GRÜNEN am Samstag an ihrer Delegiertenversammlung in Peseux (NE) gemeinsam mit einer breiten Allianz die Familienzeit-Initiative zu lancieren. Die Initiative gewährt beiden Elternteilen eine Elternzeit von je 18 Wochen und setzt eine der Forderungen der grünen Agenda 23-27 in die Tat um. «Von der Elternzeit profitieren alle: Sie bietet Vätern die Chance, von Geburt an eine tiefere Bindung zum eigenen Kind aufzubauen. Und sie unterstützt Mütter, rasch wieder in den Beruf einzusteigen und finanziell unabhängig zu sein. Zudem profitiert die Wirtschaft von mehr weiblichen Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt», so Lisa Mazzone, Präsidentin der GRÜNEN Schweiz. Zahlreiche Studien haben auch die Vorteile für das Kind aufgezeigt, wenn es von Geburt an von beiden Elternteilen betreut wird. Für Florence Brenzikofer (Nationalrätin BL) ist diese Initiative für eine moderne, auf Gleichstellung ausgerichtete Schweiz von entscheidender Bedeutung: «Dem Bund fehlt ein ehrgeiziges Ziel. Es ist jedoch seine Pflicht, Familien zu unterstützen und eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Mit der Familienzeit-Initiative wird die rechtliche Gleichstellung zu einer tatsächlichen Gleichstellung.» Die Unterschriftensammlung beginnt im Frühling.  

Die Vielfalt der Geschlechter als Reichtum 
Während Donald Trump ankündigt, nur zwei Geschlechter anzuerkennen, männlich und weiblich, und trans Personen attackiert, bekräftigen die GRÜNEN vehement die Werte der Freiheit und des Respekts für alle Menschen. Seit ihrer Gründung haben die GRÜNEN eine Vorreiter*innenrolle gespielt, indem sie sich für die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung aller Menschen eingesetzt haben. Heute – in Zeiten, in denen die populistische Rechte immer mehr Hass schürt und Vielfalt bekämpft – setzen wir uns mehr denn je gegen alle Formen der Diskriminierung ein. Mit der Annahme der Resolution «Die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten: ein Reichtum für unsere Gesellschaft» bekräftigten die GRÜNEN ihre Unterstützung und ihr Engagement für eine inklusive Gesellschaft. «Die heutigen Kategorien Mann und Frau sollen für Menschen ergänzt werden, die sich in diesem binären System nicht wiedererkennen», sagt Michael Töngi, Nationalrat LU und Co-Koordinator des grünen LGBTIQ+-Netzwerks. Für die GRÜNEN stellt die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten eine Bereicherung für die Gesellschaft dar. Diese Resolution ist ein Kompass für die grüne Politik in Bezug auf Genderfragen, insbesondere für ihr Engagement für die Schaffung einer dritten Geschlechtsoption im Zivilstandsregister.  

Ja zur Umweltverantwortung  
An ihrer Delegiertenversammlung bekräftigten die GRÜNEN auch ihre Unterstützung für die Umweltverantwortungsinitiative der Jungen Grünen. Dabei unterstrichen sie die bereits gefasste Ja-Parole für die Abstimmung am 9. Februar. Am Ende der Versammlung feierten die GRÜNEN in Peseux das 50-jährige Jubiläum ihres Engagements gegen Autobahnen. Dieses Engagement nahm im Kanton Neuenburg seinen Anfang. Ein erfolgreicher Kampf, wie jüngst das Nein zum Autobahnausbau im November zeigte. Die GRÜNEN engagieren sich weiterhin mit Nachdruck für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der sanften Mobilität. Forderungen, die auch die Schweizer Bevölkerung unterstützt.