Grüne Lösungen gegen vorzeitigen Produketeverschleiss (Obsoleszenz)
Produkte müssen so gestaltet sein, dass Abfälle vermieden und Rohstoffe eingespart werden. Dazu müssen sie langlebiger werden und reparierbar sein. Ein reparaturfreundliches Design, längere Garantien und verfügbare Ersatzteile verhindern, dass Gebrauchsgegenstände vorzeitig in der Mülltonne landen. Die Grünen werden in der Sommersession ein Bündel von Massnahmen gegen den vorzeitigen Produkteverschleiss einreichen.
Das Problem ist bekannt: viele Produkte gehen frühzeitig kaputt. Die Reparatur ist oft umständlich, teuer oder gar unmöglich: Der Staubsauger muss zuerst eingeschickt werden, ein neuer wäre billiger. Das Ladekabel für das Mobiltelefon kostet mehr als ein neues Telefon. Bei der Waschmaschine sind die Ersatzteile nicht mehr erhältlich. Der Spielzeugtraktor aus Plastik hält dem aktiven Kinderspiel gar nicht erst stand. Verschweisste Gehäuse und teure Ersatzteile machen Reparaturen zudem unattraktiv oder unmöglich. Die Konsumentinnen und Konsumenten sind gezwungen, die defekten Gegenstände wegzuwerfen und einen Ersatz zu kaufen.
Diese als Obsoleszenz bezeichnete Kurzlebigkeit von Produkten ist nicht nur ein grosses Problem für die Konsumentinnen und Konsumenten. Für die Umwelt ist sie eine Katastrophe. Wertvolle Rohstoffe werden vergeudet und landen oft im Abfall. Es ist Zeit diesen Unsinn zu stoppen!
Grüne Lösungen für langlebige und reparierbare Produkte
Dass es auch anders geht, zeigen die Grünen an ihrer heutigen Pressekonferenz. Bereits im letzten Sommer haben sie Vorstösse für langlebige und reparierbare Produkte eingereicht. Jetzt bringen sie weitere Vorschläge für eine grüne Wirtschaft.
- Die Verlängerung von Produkte-Garantien im Gesetz, damit die Hersteller einen Anreiz erhalten, langlebige Gegenstände herzustellen.
- Vorschriften für die Reparierbarkeit insbesondere von Geräten und die Publikation von Reparaturanleitungen durch den Hersteller;
- Auflagen für eine längere Verfügbarkeit von Ersatz- und Serviceteilen;
- Bestimmungen zur Vereinheitlichung von Ersatz- und Serviceteilen, wie Ladegeräte, Batterien oder Druckerpatronen;
- Die Förderung von Reparaturen und lokalen Reparaturbetrieben durch die vorgezogene Entsorgungsgebühr.
Die Grünen werden in der Sommerssion ein entsprechendes Vorstosspaket einreichen. „Es braucht konkrete Massnahmen um den Ressourcenverbrauch zu drosseln. Teilen, reparieren, wiederverwenden und recyclieren: das sind die Stichworte, welche die grüne Wirtschaft ausmachen. Unsere Initiative wird nächstes Jahr im Parlament behandelt. Spätestens dann erwarten wir klare Beschlüsse.“, schliesst Bastien Girod, Vize-Präsident der Grünen.
Redetexte und Dokumente
- Studie „Geplante Obsoleszenz“ der grünen Bundestagsfraktion
- Studie des Centre européen de la consommation
Bereits eingereichte Vorstösse
- Vorstoss vom 7. Juni 2012 „Bekämpfung der geplanten Obsoleszenz“
- Vorstoss vom 25. September 2012 „Optimierung der Lebens- und Nutzungsdauer von Produkten“
- Vorstoss vom 18. Dezember 2008 „Wie sinnvoll ist die Ökonomie der Nutzung für die Schweiz (vermieten statt verkaufen)“