Der Bundesrat bleibt in Familienfragen im letzten Jahrhundert stecken. Er lehnt die Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» ab und will das Impulsprogramms zur Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen einstellen – um nur zwei aktuelle Beispiele zu nennen. Somit zeigt er zum wiederholten Mal, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für ihn keine Priorität hat. Auch der Gegenvorschlag zur Initiative für einen Vaterschaftsurlaub, der von der CVP unterbreitet wird, ist für die Gleichstellung in der Schweiz kein Gewinn. Der FDP-Gegenvorschlag wäre für die Gleichstellung in der Schweiz gar ein fataler Rückschritt. Er ist für die Grünen daher absolut inakzeptabel.

Grüne fordern Elternzeit von 14 Wochen
Der Gegenvorschlag der Grünen Fraktion orientiert sich am erfolgreichen skandinavischen Modell. So fordern die Grünen zusätzlich zum 14-wöchigen Mutterschaftsurlaub eine Elternzeit, die zwischen beiden Eltern, Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau, aufteilbar ist. Diese soll weitere vierzehn Wochen betragen und innerhalb eines Jahres nach der Geburt bezogen werden können. Acht Wochen davon wären vom Vater oder der Partnerin der Mutter zu beziehen, sechs Wochen flexibel aufteilbar.

Denn für die Grünen ist klar: Jetzt muss die Schweiz endlich vorwärts machen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern. Ohne anständigen Vaterschaftsurlaub, ohne gleichen Lohn für gleiche Arbeit bleibt diese auf der Strecke und geht im Arbeitsmarkt wertvolles Potential verloren. Eine anständige Elternzeit hingegen ist für die Schweiz sowohl ein gesellschaftlicher als auch ein wirtschaftlicher Gewinn. Denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördert die Gleichstellung und stärkt die Volkswirtschaft – wie es das Beispiel Skandinavien zeigt.