Fairer Handel statt Freihandel auf Kosten von Mensch und Umwelt
Der Bundesrat lehnt die Fair-Food-Initiative ab. Damit stellt er nicht nur den schrankenlosen Freihandel über den Schutz der Umwelt und faire Arbeitsbedingungen. Er übergeht auch die in- und ausserhalb des Parlaments breit abgestützten Anliegen der Initiative. Die Fair-Food-Initiative verlangt, was für alle eigentlich selbstverständlich ist: Lebensmittel aus einer naturnahen, umwelt- und tierfreundlichen Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen.
Der Bundesrat gewichtet den schrankenlosen Freihandel stärker als den Schutz der Umwelt und faire Arbeitsbedingungen. Dadurch fördert er bei den Lebensmitteln Billigimporte der Agroindustrie und setzt die bisherigen Errungenschaften der Schweizer Landwirtschaftspolitik unter Druck. Das Nachsehen haben Bäuerinnen und Bauern wie auch die Konsumentinnen und Konsumenten.
Durch das Freihandelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA wird sich die Situation zusätzlich verschärfen. Weitere nötige Verbesserungen in der Schweizer Landwirtschaftspolitik, z.B. bei den Pestiziden, werden es noch schwerer haben. Die Fair-Food-Initiative ist wichtiger denn je!
Breite Abstützung
Während die rechtsbürgerliche Allianz im Bundesrat den Freihandel über alles stellt, hat das Anliegen der Initiative im Parlament breite Unterstützung. Dies zeigen die Vorstösse 13.449 Rusconi, 15.3832 Aebischer, 14.3506 Rösti. Unterstützt wird die Initiative ausserdem von einer breit aufgestellten Allianz mit Organisationen aus der Landwirtschaft, dem KonsumentInnenschutz, der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Tierschutzes.
Weniger Lebensmittelverluste schonen das Portemonnaie
Rund ein Drittel der Lebensmittel landet ungenutzt im Abfall. Das entspricht pro Jahr mehr als 1000 Franken pro Haushalt. Gab die Generation unserer Grosseltern noch rund einen Drittel ihres Einkommens für das Essen aus, beträgt der Anteil heute etwa 7 Prozent. Wird die Lebensmittelverschwendung gebremst, wie dies die Initiative auch verlangt, wirken sich allfällige Preisänderungen kaum auf das Haushaltsbudget aus. Dafür erhalten KonsumentInnen gesunde Lebensmittel, die nachhaltig und fair produziert sind.