Fairer Handel statt Freihandel
Die Grünen haben heute 105 631 gültige Unterschriften für die Fair-Food-Initiative bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die Initiative schützt die hohen Schweizer Lebensmittelstandards und fordert klare ökologische und soziale Standards auch für Importprodukte. Sie ist breit abgestützt und deckt unter anderem Konsumentenschutz, Tierschutz, Landwirtschaft und gar gewerkschaftliche Aspekte ab.
Heute deponierten die Grünen 105 631 Unterschriften für die Fair-Food-Initiative. Die Unterschriften kamen gut zustande und benötigten keinen aussergewöhnlichen letzten Schlussspurt. Gesammelt wurden 123 802 Unterschriften. Die Grünen reichten die Initiative gemeinsam mit den Trägerorganisationen Schweizer Tierschutz, Kleinbauernvereinigung, SWISSAID, KAGfreiland ein. Weitere Vereinigungen vom Konsumentenschutz bis hin zum Gewerkschaftlichen, haben die Initiative mitgetragen. Die Fair-Food-Initiative ist die dritte erfolgreiche Initiative der Grünen nacheinander in vier Jahren, nach der Atomausstiegs-Initiative sowie jene für eine grüne Wirtschaft.
Geforderte Standards sind bei Bevölkerung und Organisationen erwünscht
Die Fair-Food-Initiative verlangt Lebensmittel aus naturnaher, umwelt- und tierfreundlicher Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen. «Swissaid setzt sich wie die Fair-Food-Initiative für eine kleinbäuerliche, ökologische und soziale Landwirtschaft ein», unterstrich Swissaid-Geschäftsleiterin Caroline Morel die Überschneidungen der Initiative mit der Entwicklungspolitik. Für den Tierschutz nahm Jakob Treichler das Wort: «Die Haltung der Nutztiere vielerorts im Ausland lässt einem die Haare zu Berge stehen. Viele der dort angewandten Produktionsformen sind bei uns längst als tierquälerisch eingestuft und verboten», sagte der Geschäftsführer und Biobauer.
Ein Schutz vor tieferen Standards aus Handelsabkommen mit dem Ausland
Die Fair-Food-Initiative ist heute in der Schweiz die einzige wirklich konkrete Antwort auf die neuen Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP und TISA). Schon heute führt die Billigkonkurrenz der Agroindustrie zu einem Öko- und Sozialdumping.