„Die Schweiz braucht ein CO2-Gesetz, das diesen Namen auch wirklich verdient und Wirkung zeigt“, sagt Thomas Vellacott, Präsident des Vereins Klima-Initiative. „Mit beiden Varianten erzielt die Schweiz ihren nötigen Beitrag an die Lösung des weltweiten Klimaproblems nicht.“ Als Gegenvorschlag zur Klima-Initiative sind daher beide Varianten inakzeptabel.“ Forschungsresultate zeigen, dass die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur gegenüber vorindustrieller Zeit 2 Grad Celsius nicht übersteigen darf, um die gravierendsten Folgen des Klimawandels zu verhindern. Um diesen Pfad zu verfolgen, braucht es das von der «Volksinitiative für ein gesundes Klima» geforderte Reduktionsziel von mindestens 30 Prozent im Inland.

Die Schweiz trägt als Industrieland die volle Mitverantwortung für die jetzige hohe CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Sie ist deshalb verpflichtet, einen echten Beitrag zur Reduktion der Treibhausgase zu leisten indem sie ihre inländischen Emissionen auch im Inland reduziert. Die Bundesratsvorschläge aber schreiben ein Mini-Reduktionsziel von faktisch null bis 15 Prozent im Inland vor.

Eine ambitiöse Klimapolitik bringt ökologische und auch ökonomische Vorteile. Durch CO2-Reduktionen profitiert beispielsweise auch die Volksgesundheit. Die heute publizierte Studie zeigt, dass eine aktive Klimapolitik auch die Luftschadstoffemissionen reduziert und damit erhebliche Schäden an Gesundheit, Material und Ernte verhindert. Sparen wir bei 20 Prozent CO2-Reduktion bis im Jahr 2020 jährlich 174 Millionen Franken, so sind es im selben Zeitraum bei 30 Prozent 540 Millionen und bei 40 Prozent 800 Millionen Franken pro Jahr. Dass die Schweiz besonders grosse CO2-Emissions-Reduktionspotentiale in den Sektoren Gebäude (u.a. dank effizienteren Heizungen und besserer Isolationen) und Strassenverkehr (saubere Fahrzeuge und Verkehrsverlagerung auf die Bahn) hat, die volkswirtschaftlich nutzen, zeigt eine kürzlich publizierte Studie von McKinsey.