Unser Wirtschaftssystem hat in den vergangenen Jahrzehnten einen nie da gewesenen Wohlstand hervorgebracht. Dies jedoch zu einem Preis, den wir nicht weiter bezahlen können. Denn die Menschheit hat dafür so viele natürliche Ressourcen aus der Erde gekratzt, gepumpt und geschaufelt, dass viele bald ausgehen. Ihr Abbau und ihre Verarbeitung verursachen irreversible Schäden an der Umwelt, führen zur Ausbeutung und Entrechtung von Menschen und, in letzter Konsequenz, zu Kriegen. Der Einsatz von Öl, Gas und Kohle ist zudem nicht nur klimaschädlich, sondern macht uns auch abhängig von autoritären Staaten wie Russland und finanziert deren Kriege.  

Genug für die nächste Generation 
Die Klima- und die Energiewende sind dringender denn je – und sie sind auch wirtschaftlich eine grosse Chance. Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die fortschreitende Digitalisierung und der steigende Pflegebedarf werden in den nächsten Jahren zehntausende neue und wertvolle Arbeitsplätze schaffen. Besonders handwerkliche Berufe sind gefragt – aber auch Berufe, die auf zwischenmenschlichen Beziehungen basieren.

Zusammen mit grünen Mitgliedern aus der ganzen Schweiz haben wir darum ein Wirtschaftsprogramm geschrieben, welches nicht nur eine Welt in Aufruhr und eine Umwelt im Niedergang beschreibt, sondern auch die konkreten Schritte, um diese Entwicklung aufzuhalten: Gemeinsam können wir eine Wirtschaft für die Zukunft gestalten, deren Wohlstand nicht auf Kosten der kommenden Generationen und der Ärmsten dieser Welt geht.  

Netto Null und Zero Waste 
In unserem Klimaplan haben wir GRÜNE aufgezeigt, wie die Schweiz bis 2040 klimapositiv wird. Dafür braucht es auch einen fundamentalen Wandel weg von Verschwendung und Ressourcenverschleiss und hin zur Kreislaufwirtschaft. Teilen, reparieren, wiederverwenden und wiederaufbereiten lautet das Motto. Ganz konkret wollen wir etwa ein Recht auf Reparatur einführen und so die Lebensdauer von Konsumgütern verlängern.  

Daneben müssen wir auch sicherstellen, dass wir über die Fachkräfte verfügen, um die Klima- und die Energiewende zu schaffen. Wir wollen dafür v.a. Menschen fördern, die heute unterdurchschnittlich in den Arbeitsmarkt eingebunden sind, z.B. Frauen und Migrant*innen. Wir schlagen darum nicht nur eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor – etwa durch Arbeitszeitverkürzung und Elternzeit –, sondern auch die Einführung von Bildungsgutscheinen, um Umschulungen für alle auch im Erwachsenenalter zu ermöglichen. 

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Franziska Ryser 
Nationalrätin SG 
@FranziskaRyser