Die GRÜNEN sind die Vorkämpfer*innen der Gleichstellungspolitik. Früher und konsequenter als alle anderen Parteien haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Die Hälfte aller grünen Mandate in Parlamenten und Exekutiven sind heute von Frauen besetzt. Gleichstellung ist auch in den Führungsgremien eine Selbstverständlichkeit. In Politik und Wirtschaft dagegen ist dieses Ziel noch lange nicht erreicht. Frauen sind in vielen Berufen untervertreten und werden bei Löhnen und Renten diskriminiert. Wir GRÜNE setzen uns für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, gegen Sexismus, für Lohngleichheit und die Aufwertung der sozialen Berufe ein. Für uns ist die Gleichstellung nicht einfach ein Frauenthema. Auch Männer wollen sich aus dem traditionellen Rollenkorsett befreien und engagieren sich für die grüne Gleichstellungspolitik.

Gleichstellung: Von uns GRÜNEN gelebt

  • 1985 stellten wir GRÜNE mit Monica Zingg als erste nationale Partei eine Frau an unsere Spitze. Seither präsidierten immer wieder Frauen die GRÜNEN Schweiz.
  • Die GRÜNEN Schweiz stellten in ihrer Geschichte mehr Präsidentinnen als alle anderen Parteien.
  • Drei von sieben grünen Regierungsrät*innen sind Frauen.
  • In den Kantonsparlamenten sind wir GRÜNE mit 49% Prozent Frauen vertreten.
  • In den Städten stellen wir GRÜNE von allen Parteien anteilsmässig am meisten weibliche Exekutiv- und Parlamentsmitglieder (Stand: 2019). In der Stadt Bern ist die Sektion «Grünes Bündnis» gar mit 100 Prozent Frauen vertreten.

Gleichstellung: Von uns vorangetrieben

  • Seit unserer Gründung 1983 treiben wir GRÜNE die Gleichstellung als eines unserer Kernthemen engagiert voran. Und zwar nicht nur im nationalen Parlament, sondern auch in Kantonen und Gemeinden.
  • Die grünen Parlamentarierinnen und engagierten weiblichen Mitglieder der GRÜNEN nutzen ihre Strahlkraft, um weitere Frauen für die Politik zu begeistern.
  • Am 7. Februar 2021 hat die Schweiz das (erst) 50-jährige Jubiläum des Frauenstimmrechts gefeiert. Wir GRÜNE haben gemeinsam mit unzähligen grünen Menschen aus der ganzen Schweiz ein Zeichen für die Gleichstellung gesetzt. 

Gleichstellung: Bei uns GRÜNEN verankert

  • Die grünen Statuten geben vor, dass die Kantonalparteien und die nationale Partei eine gerechte Vertretung der Geschlechter bei ihren Mandaten, Organen, Delegationen und Wahllisten anstreben.
  • Die Statuten von uns GRÜNEN sind bereits seit 1990 durchgehend in der weiblichen Form verfasst. Mit der weiblichen Form sind die anderen Geschlechter mitgemeint.
  • Im Netzwerk grüne Frauen engagieren sich die weiblichen Mitglieder und Sympathisantinnen der GRÜNEN für Gleichstellungsthemen.

Schwerpunkte für diese Legislatur

In der Legislatur 2023-2027 wollen wir GRÜNE folgende Ziele erreichen:

Kampf gegen die Gewalt an Frauen

  • Wir verankern im Sexualstrafrecht den Grundsatz «Nur Ja heisst Ja». Dieser stellt den Schutz der sexuellen Selbstbestimmung ins Zentrum. 
  • Wir gehen mit einer Kampagne gegen geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt wirkungsvoll gegen Gewalt an Frauen vor und engagieren uns aktiv für die Prävention von Femiziden. Wer schlägt, muss ausziehen – es darf nicht am Opfer liegen, zu flüchten. Opfer, welche über keinen Schweizer Pass verfügen, erhalten besondere Unterstützung statt eines Entzugs der Aufenthaltsbewilligung. 
  • Wir setzen uns dafür ein, dass das Strafgesetzbuch bei psychischer Gewalt und Stalking in Partner*innenschaften greift. 
  • Wir nehmen den Aufruf zu Hass aufgrund der Geschlechtsidentität in die ausgeweitete Rassismusstrafnorm auf. Den Betroffenen müssen zudem niederschwellige Schutz- und Beratungsinstitutionen zur Verfügung stehen. 
  • Wir schauen noch genauer hin bei Gewalt aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität und erfassen diese statistisch. 
  • Wir setzen uns ein für die umfassende Umsetzung der Istanbul-Konvention, dem Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. 

Kampf gegen Diskriminierungen

  • Wir streichen den Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetz. Es handelt sich um eine rein gesundheitliche und private Angelegenheit. Wir wehren uns gegen sämtliche Bestrebungen, das Recht der Frauen, über ihren Körper und ihr Leben zu bestimmen, einzuschränken. 
  • Wir machen Menstruationsprodukte für Jugendliche und Menschen in prekären Situationen kostenlos zugänglich und bekämpfen die Periodenarmut aktiv. Wir achten zudem darauf, dass diese Produkte ökologisch nachhaltig sind. 
  • Wir vereinfachen das Zusammenleben im Konkubinat, indem wir bessere rechtliche Absicherungen ohne komplizierte Vertragswerke schaffen. Dafür machen wir den PACS («pacte civil de solidarité») für alle Partnerschaften zugänglich. 

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

  • Wir schaffen eine paritätische Elternzeit von mindestens je 18 Wochen, sodass der nicht gebärende oder andere adoptierende Elternteil mehr Zeit und Verantwortung für ein Neugeborenes übernimmt und sich die Care-Arbeit langfristig besser verteilt. Zusätzlich führen wir einen dreiwöchigen vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub ein. 
  • Wir führen ein Recht auf Teilzeitarbeit bei Elternschaft mit einem Recht auf Wiederaufstockung ein. Angestellte von mittleren und grossen Unternehmen haben Anspruch darauf, nach Geburt oder Adoption ihren Beschäftigungsgrad zu reduzieren. 
  • Wir bauen den Schutz vor Entlassung nach dem Mutter- oder Vaterschaftsurlaub aus. 
  • Wir setzen eine Strategie für den Wiedereinstieg von Frauen in die Arbeitswelt um. Dafür fördern wir Grundkompetenzen, Wiedereinstiegs-Fachkurse, Potenzialabklärungen und Coachings bei der Stellensuche. 
  • Wir fördern genügend bezahlbare, bedarfsgerechte und qualitativ gute Kindertagesstätten, in welchen die Mitarbeitenden faire Löhne erhalten und von guten Arbeitsbedingungen profitieren. Dafür braucht es eine Erhöhung der Finanzierung durch die öffentliche Hand. 
  • Wir sorgen für eine finanzielle Absicherung des (mehrheitlich) betreuenden Elternteils bei einer Scheidung oder Trennung. 
  • Wir schaffen ein flächendeckendes Angebot an Tagesschulen – es entlastet nicht nur die Eltern, sondern sorgt auch für mehr Chancengleichheit bei den Kindern. 
  • Wir führen eine aufkommensneutrale, zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung ein. 
  • Wir führen verbindliche und transparente Lohngleichheitsanalysen und -kontrollen für alle Betriebe ein. 
  • Wir setzen mehr Anreize für Job-Sharing, insbesondere in Führungspositionen. 
  • Wir führen eine 40%-Mindestvertretung von Frauen in Führungsfunktionen der Bundesverwaltung, der bundesnahen Betriebe sowie bei privaten Grossunternehmen ein. 

Mehr Informationen zu diesem Thema findest du in unserer Agenda 2023-2027 

Gleichstellung: Auswahl Grüner Vorstösse 

Netzwerk Grüne Frauen

Weil der Weg zur tatsächlichen Gleichstellung lang und steinig ist, haben wir GRÜNE im Frauenwahljahr 2019 das «Netzwerk grüne Frauen» gegründet. Damit fördern wir die Vernetzung und den Austausch unter grünen Frauen und geben der Gleichstellung Schub. Als Mitglied des Netzwerk grüne Frauen kannst du an regelmässigen Vernetzungs-Treffen teilnehmen und erfährst immer, was in Sachen Gleichstellung läuft.

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