© Benjamin Zumbühl

Es gibt eine grosse Schnittmenge von Menschen, die sowohl an den Klimademos als auch am Frauen*streik teilgenommen haben. Was sie eint, ist der Kampf für eine gerechte Welt, sowohl für eine geschlechtergerechte als auch für eine klimagerechte. Gemeinsam ist beiden Bewegungen die Sorge um den zerstörerischen Umgang des Menschen mit der Umwelt. Gemeinsam ist die Wut, dass eine Politik, die das Überleben auf diesem Planeten sichert und die Arbeit und Einkommen zwischen Frauen und Männern und zwischen dem globalen Süden und dem reichen Norden gerecht verteilt, im Bundeshaus noch immer nicht mehrheitsfähig ist.

GRÜN ist gut fürs Klima

Kein Wunder also, dass für die GRÜNEN die Zeichen auf Gewinn stehen, haben sie sich doch seit ihrer Gründung dem Schutz der Umwelt gewidmet und dieses Programm hartnäckig über all die Jahre verfolgt. Allen Niederlagen zum Trotz haben wir GRÜNE nie aufgegeben daran zu glauben, dass es unsere grüne Politik ist, die das Leben auf diesem Planeten für kommende Generationen überhaupt noch möglich macht. Und auch wenn die Klimajugendlichen gegenüber den Parteien zurückhaltend sind und sich von keiner Partei vereinnahmen lassen wollen, was ich auch verstehen kann: Die von ihnen lautstark auf die Strasse getragenen Forderungen hören sich in weiten Teilen an wie unser grünes Parteiprogramm!

GRÜN ist gut für die Frauen

Dass es dieses Jahr auch einen Frauen*streik gegeben hat, der massenhaft Frauen auf die Strasse getrieben hat, ist nicht verwunderlich. Ihnen ist der Kragen geplatzt, weil sie immer noch auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit warten müssen, weil die Care-Arbeit immer noch fast allein von ihnen gestemmt werden muss, weil sie immer noch sexuell belästigt werden und weil die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie immer noch vor allem zu ihren Lasten geht. Auch da haben die GRÜNEN einen glaubwürdigen Leistungsausweis, sind sie doch seit Anbeginn eine feministische Partei, in der Frauen eine starke Stellung haben. Deshalb bin auch ich vor mehr als 30 Jahren den GRÜNEN beigetreten und es hat mich damals als Fraktionspräsidentin mit grossem Stolz erfüllt, die frauenfreundlichste Fraktion unter der Bundeshauskuppel zu leiten.

Wenn Klimajugendliche und Frauen*streik-Aktivist*innen bei den Herbstwahlen unvoreingenommen die Parteiprogramme scannen, werden sie an den GRÜNEN nicht vorbeikommen. Und hoffentlich unsere Partei stärken – die nicht nur bei der Umwelt und bei der Gleichstellung für eine klare Haltung und konsequente Massnahmen steht, sondern sich auch für eine offene und solidarische Schweiz stark macht, die dem Rechtspopulismus die Stirn bietet.

Cécile Bühlmann
Ehemalige Nationalrätin (LU) und Fraktionspräsidentin