Darum braucht es dein Ja zum Vaterschaftsurlaub

  • Mit der Vorlage kann endlich ein längst überfälliger Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen eingeführt werden.
  • Die Einführung des Vaterschaftsurlaubs ist ein wichtiger Schritt für die Gleichstellung und für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
  • Die Finanzierung erfolgt unkompliziert und kostengünstig über die Erwerbsersatzordnung.

Unter Vorbehalt des Beschlusses der Delegiertenversammlung

2017 wurde die Eidgenössische Volksinitiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub – zum Nutzen der ganzen Familie» eingereicht, welche einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von vier Wochen vorgesehen hätte. Die GRÜNEN haben die Volksinitiative seit der Lancierung prominent unterstützt. Im September 2019 haben National- und Ständerat einen indirekten Gegenvorschlag verabschiedet, welcher einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub vorsieht. Das Initiativkomitee hat die Initiative daraufhin bedingt zurückgezogen. Da jedoch, massgeblich von Vertreter*innen der SVP und der Jungfreisinnigen, erfolgreich das Referendum ergriffen wurde, kommt der indirekte Gegenvorschlag nun zur Abstimmung.

Die wesentlichen Eckpunkte des indirekten Gegenvorschlags sind:

  • Zwei Wochen bezahlter Urlaub für Väter innerhalb der ersten sechs Monate nach Geburt des Kindes
  • Väter erhalten während diesen zwei Wochen 80 Prozent ihres Lohnes ausbezahlt (bis zu einem maximalen Taggeld von 196 Franken)
  • Anspruchsberechtigt sind Männer, welche zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes der rechtliche Vater sind oder dies innerhalb von sechs Monaten werden. Der Vaterschaftsurlaub in Folge von Adoption wird mit dieser Vorlage nicht abgedeckt; für Adoptiveltern von Kindern unter vier Jahren soll zukünftig aber ein zweiwöchiger Adoptivurlaub eingeführt werden (siehe parlamentarische Initiative 13.478, noch in Behandlung)
  • Die Finanzierung ist, wie schon beim Mutterschaftsurlaub, über die Erwerbsersatzordnung geregelt
  • Geschätzte Kosten gemäss Bund: 229 Millionen Franken pro Jahr (= 0,06 zusätzliche Lohnprozente, je zur Hälfte bei Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden erhoben)

Der Vaterschaftsurlaub ist überfällig

Die Schweiz ist in der Familienpolitik das Schlusslicht Europas. Heute müssen viele Väter bereits einen Tag nach der Geburt ihres Kindes wieder zur Arbeit. Sie haben keine Zeit, die Mutter zu entlasten und die junge Familie zu unterstützen. Ein gesetzlich geregelter und bezahlter Vaterschaftsurlaub ist darum kein Geschenk an die Männer, sondern ein erster, wichtiger und überfälliger Schritt hin zu einer modernen Familienpolitik.

Mehr Gleichstellung dank besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Mit der Einführung eines Vaterschaftsurlaub wird endlich anerkannt, dass bei der Betreuung eines Neugeborenen beiden Elternteilen eine wichtige Rolle zukommt. Das ist positiv für die Gleichstellung der Geschlechter: Väter, die früh viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, sind auch nachhaltig bereit, in der Familie Verantwortung zu übernehmen. Der Vaterschaftsurlaub ebnet damit den Weg für eine faire Arbeitsteilung innerhalb der Familien, welche es auch den Frauen erleichtert, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren.

Einfache, günstige und ökonomisch sinnvolle Lösung

Die Einführung eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub erfolgt – wie bereits der Mutterschaftsurlaub – günstig und unkompliziert über die Erwerbsersatzordnung. Die Kosten in der Höhe von 0,06 Lohnprozenten können angesichts der gewichtigen Vorteile eines Vaterschaftsurlaubs problemlos finanziert werden. Hinzu kommt, dass die Einführung eines Vaterschaftsurlaubs auch ökonomisch sinnvoll ist, da Schritte hin zu einer Geschlechtergleichstellung auch zu einer verstärkten Erwerbsbeteiligung der Frauen führen.