Die Schweiz braucht dringend einen grünen Investitions-Boom. Wir müssen den Finanzmarkt viel stärker für die grüne Wirtschaft und den Klimaschutz nutzen.
Louis Schelbert, Nationalrat LU

Grün liegt voll im Trend. Das zeigt ein Blick auf die Schweizer Finanzmärkte. Nachhaltige Geldanlagen erreichten 2013 einen Höchststand von 56,7 Mrd. CHF. Seit 2005 ist ihr Volumen laufend gewachsen. Dennoch beträgt ihr Anteil am Gesamtvolumen des Schweizerischen Fondsmarktes nur gerade 3,8 Prozent. Das wollen die Grünen mit einem Vorstosspaket ändern.

Mit den richtigen Rahmenbedingungen können öffentliche und private Gelder die grüne Wirtschaft und den Klimaschutz massiv unterstützen und vorantreiben. Investitionen in nachhaltige Projekte sollen daher gefördert, umweltschädliche Geldanlagen hingegen transparent gemacht oder gar verboten werden. Konkret fordern sie:

  • Politische Anreize, um den Finanzplatz Schweiz im Bereich Sustainable Finance weiterzuentwickeln (Postulat 15.3633 von Luc Recordon, Ständerat VD).
  • Mehr Information und Transparenz über die Nachhaltigkeit von Finanzprodukten (Motion 15.3404 und Motion 15.3405 von Louis Schelbert, Nationalrat LU)
  • Die Verbesserung der CO2-Bilanz von Investitionen, unter anderem durch den Abzug von Investitionen aus Kohle, Öl und Gas («Divestment») (Interpellation 15.3613von Adèle Thorens, Co-Präsidentin)

Südostschweiz macht einen ersten Schritt
Die Stimmbevölkerung des Kantons Graubünden hat vor knapp zehn Tagen beschlossen, dass der Kanton nicht mehr in klimaschädigende Kohlekraftwerke investieren darf. Damit macht die Südostschweiz einen ersten Schritt in Richtung nachhaltige Finanzen. Auch andere Länder sind aktiv: Norwegen hat im Juni beschlossen, seine Investitionen aus Kohle abzuziehen. Frankreich hat im Mai die Finanzinstitute verpflichtet, den CO2-Gehalt ihrer Investitionen offenzulegen. Die Schweiz soll nun nachziehen.