Drei Wochen vor der Abstimmung über die Initiative ist heute ein Wissenschaftskomitee mit renommierten Vertretern verschiedener Fachbereiche an die Öffentlichkeit getreten.

Bruno Oberle, Titularprofessor für Grüne Wirtschaft an der EPF Lausanne, legte an der Medienkonferenz dar, dass eine höhere Ressourceneffizienz das Wirtschaftswachstum stärkt und Arbeitsplätze sichert. «Der Initiativtext ist offen formuliert und als Ausgangspunkt für die überfällige Modernisierung des Umweltschutzgesetzes geeignet», führt er aus. Es liegt in der Logik der Klimaabkommen von Paris, der Anstrengungen von G7 und G20 eine nachhaltigere Wirtschaft zu etablieren und stützt die bereits hohe Innovationskraft der Schweiz.

ETH-Klimawissenschaftler Tony Patt führte aus, dass die Initiative für eine Grüne Wirtschaft der Zielsetzung des Klimaabkommens von Paris entspreche. 73 Prozent des ökologischen Fussabdrucks entstehen durch CO2-Emissionen. «Es braucht einen Umstieg auf erneuerbare Energiequellen. Damit wäre unser jetziger Lebensstil nachhaltig und langfristig bezahlbar», sagte Patt.

Anton Gunzinger, Unternehmer und Dozent an der ETH Zürich in Computersystem Design, berechnete für das «Unternehmen Schweiz» die Kosten/Nutzen-Bilanz mit und ohne Grüne Wirtschaft. Der Vergleich der Szenarien für 2035 zeigt, dass der Pfad «Grüne Wirtschaft» klar besser abschneidet, weil weniger Ressourcen importiert werden müssen. «Am Ende profitieren vor allem lokales Gewerbe und Wirtschaft. Ökologie und Ökonomie gehen Hand in Hand – die Grüne Wirtschaft ist eine lohnende Sache», fasste Gunzinger zusammen.

Per Videobotschaft ergänzte Mathias Wackernagel, «Vater» des Konzepts des ökologischen Fussabdrucks, «wenn wir nicht heute auf die Grüne Wirtschaft setzen, werden künftige Generationen aufgrund der Zerstörung der natürlichen Ressourcen mit höheren Kosten konfrontiert sein».

Peter Knoepfel, Honorarprofessor an der Rechts- und Kriminalwissenschaftlichen Fakultät der Universität Lausanne, forderte die Gegner der Initiative anstelle der geführten Angst- und Abwehrkampagne zur Mitwirkung auf. Die haltlosen Unterstellungen seien letztlich Ausdruck der Hilflosigkeit der Gegnerschaft, ihre Sonntagsrezepte in die Tat umzusetzen. «Es ist unehrlich, der Initiative Massnahmen zu unterstellen, über deren Beschlussfassung man wissentlich später selbst entscheiden wird», sage Knoepfel. Es sei schliesslich die politische Mehrheit im Bundeshaus, die über die Umsetzung der Initiative beschliessen werde.

Neben den Referenten an der heutigen Medienkonferenz haben sich weitere renommierte Persönlichkeiten aus verschiedenen Feldern dem Wissenschaftskomitee «Ja zur Grünen Wirtschaft» angeschlossen.