Die Suche nach einem Atommülllager in der Schweiz ist heute um keinen Schritt weitergekommen. Es hat zu viele offene Fragen zum Lagerkonzept und den Kosten. Wir wissen auch nicht, wie viel Atommüll wir am Schluss haben, denn die AKW in der Schweiz laufen immer noch unbefristet weiter.
Bastien Girod, Nationalrat ZH

Die Nagra hat heute eine reduzierte Auswahl von Standorten präsentiert, die als mögliches Endlager für radioaktive Abfälle in Frage kommen könnten. Für die Grünen steht fest: Solange die Sicherheit eines Atommülllagers nicht gewährleistet, das benötigte Lagervolumen nicht bekannt und die Rückholbarkeit des Atommülls nicht garantiert sind, wird die Bevölkerung kein Atommüll-Endlager vor der eigenen Haustür akzeptieren. Erst recht nicht, wenn die alten AKW in der Schweiz unbegrenzt weiterlaufen sollen. Man kann der Bevölkerung keine Opfer abverlangen, wenn gleichzeitig eine hochriskante Verlängerung der AKW-Laufzeiten durchgeboxt und weitere 30 Jahre oder mehr hochgefährliche Atommüllabfälle produziert werden sollen.

Die Haltung der Nagra ist zynisch: Damit die uralten AKW weiterlaufen können, wird die Suche nach einem Endlager weitergeführt. Ob es je gebaut werden kann ist ungewiss. Eine verantwortungsvolle Politik hiesst deshalb heute: Ein verbindlicher Beschluss für eine rasche Stilllegung der uralten AKW in der Schweiz. Erst danach kann über ein Endlager für das hochgefährliche und teure Erbe des Atomzeitalters entschieden werden.