Es grünt in Chur, und ganz Graubünden
Der 9. Juni 2024 war für uns GRÜNE ein historischer Moment: Ich wurde als erster GRÜNER in den Churer Stadtrat gewählt. Und das gleich im ersten Wahlgang mit dem zweitbesten Resultat aller Kandidierenden.
Für diesen Wahlerfolg haben wir hart gearbeitet. Aber die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst: Ab dem 1. Januar 2025 werde ich das Departement Bau, Planung, Umwelt leiten und dort all die Themen vorantreiben können, die mir persönlich und politisch am Herzen liegen.
Dass ich bald als erster GRÜNER und jüngster Stadtrat in der Geschichte der Stadt mein Amt antreten darf, war auf meinem bisherigen Lebensweg nicht absehbar. Ich habe mich zwar schon immer für Politik interessiert, mich aber nie in einer Jungpartei engagiert. Erst 2015, nach den frustrierenden Nationalratswahlen, bin ich einer Partei beigetreten – der SP! Die GRÜNEN waren damals in Graubünden praktisch unsichtbar. Zurück in Zürich bin ich aber bald wieder ausgetreten. Mitglied sein, ohne sich zu engagieren, das war nichts für mich.
Durch Zufall landete ich 2020 wieder in Graubünden, wo ich dann vier Jahre als Geschäftsführer von Pro Velo Graubünden arbeitete. Als Umweltwissenschaftler und Velofan hatte ich damit meinen absoluten Traumjob gefunden. Ich merkte aber bald, dass Verbandsarbeit dann besonders wirkungsvoll ist, wenn sie den nötigen politischen Rückhalt hat. Entsprechend gross war mein Interesse, als mich meine Bürokollegin und grüne Kantonalpräsidentin Anita Mazzetta anfragte, ob ich für die Grossratswahlen 2022 kandidieren wolle. Dank einem engagierten Wahlkampf wurden Anita Mazzetta und ich als erste GRÜNE in den Bündner Grossen Rat gewählt.
Nach der Wahl ist vor der Wahl – und so standen wir kurz danach vor der Frage: Was machen wir bei den Stadtratswahlen 2024 in Chur? Eine kurze Analyse der Ausgangslage machte uns klar: Die Chancen für uns GRÜNE, gegen zwei Bisherige von SP und Mitte in die dreiköpfige Regierung einer bürgerlichen Stadt gewählt zu werden, sind normalerweise klein. Trotzdem haben wir es gewagt. Und nach 9 Monaten Wahlkampf, 50’000 Franken gesammelten Privatspenden, zahlreichen Veranstaltungen und der persönlichen Unterstützung von Aline Trede und Lisa Mazzone vor Ort war klar: Es hat geklappt 😊
Durch einige altersbedingte Wechsel in der Leitung meines zukünftigen Departements habe ich die Möglichkeit, mit einem verjüngten Team in meine neue Aufgabe zu starten. Das hilft mir, die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Denn die Stadt Chur hat sich in den letzten Jahren nicht gerade den Ruf erworben, in Planungs-, Bau- und Umweltfragen besonders fortschrittlich zu agieren. Während ich im Verkehrsbereich durch meine Tätigkeit bei Pro Velo genau weiss, was ich ändern möchte, muss ich mich in andere Bereiche meines künftigen Departements noch einarbeiten. Aber mit meinem tollen Team und der grossen Unterstützung aus der Zivilgesellschaft bin ich mir sicher, dass ich einen Beitrag für ein grüneres, lebendigeres und spannenderes Chur leisten kann.
Simon Gredig
Stadtrat (Chur) und Grossrat Graubunden)