Die Daten des UNO-Klimaberichtes sind dramatisch: wenn jetzt nicht entschieden gehandelt wird, wird sich die Erde bis im Jahr 2100 um 1.1 bis 6.4 Grad erwärmen. Der arktische Eispanzer könnte abschmelzen, 90% der Permafrostböden auftauen, Stürme und Unwetter werden heftiger werden, der Meeresspiegel wird um bis zu 59 Zentimeter ansteigen. Welche verheerenden ökonomischen Auswirkungen diese Entwicklung hat, hat kürzlich der Sternbericht gezeigt (verfasst im Namen der britischen Regierung von Nicholas Stern, ehemaliger Chefökonom der Weltbank). Und die letzten viel zu warmen Monate lassen anschaulich erleben, wie sehr auch die Schweiz von der Klimaerwärmung betroffen ist, ökologisch und ökonomisch.

Bisher hat die Schweizer Politik verantwortungslos zögerlich auf die Klimaerwärmung reagiert. Die bürgerlichen Parteien haben eine griffige CO2-Abgabe verhindert und mit der Heizölabgabe und dem Klimarappen nur ein Minischrittchen realisiert. Und auch die vier Energieszenarien des Bundesrates, die innoffiziell bekannt sind, werden dem Ernst der Lage nicht gerecht. Es fehlt auch im fortschrittlichsten Szenario 4 die Priorisierung von Stromeffizienz und einer ökologischen Steuerreform.

Vor den eidgenössischen Wahlen geben sich nun fast alle Parteien ökologisch. Was diese ökologischen Bekenntnisse wert sind, wird sich nun zeigen. Die Grünen verlangen für die Märzsession eine dringliche Debatte und sie werden erneut eine Serie von energie- und klimapolitischen Vorschlägen einbringen. Das Klima zeigt, dass es für die Energiewende höchste Zeit ist. Es wird Zeit, dass das auch Bundesrat und Parlament begreifen.