AKW sind nicht die Lösung, sondern das Problem. Denn sie stehen der Energiewende im Weg. Es braucht jetzt endlich einen Plan für das Abschalten der Schweizer Uralt-AKW. Damit verbessern wir langfristig die Versorgungssicherheit.
Kurt Egger, Nationalrat TG, Mitglied UREK

Die Umweltkommission des Nationalrats (UREK-N) berät aktuell das Energie- und das Stromversorgungsgesetz (Mantelerlass). Die Vorlage plant die nächste Etappe der Energiewende. In diese Langzeitplanung gehört auch ein Plan für die geordnete Abschaltung der Schweizer Uralt-AKW. Denn sie stehen der Energiewende im Weg.

Es ist logisch: Je älter ein AKW ist, desto fehleranfälliger ist es. Unvorhergesehene Notfallabschaltungen werden mit zunehmendem Alter eines AKW häufiger – und sind ein Riesenproblem für die Stromversorgung. Das Klumpenrisiko ist enorm: In Frankreich mussten im vergangenen Sommer 40 Prozent der AKW wegen technischer Probleme abgestellt werden. Auch in der Schweiz gibt es jeden Monat 2 bis 3 meldepflichtige Vorkommnisse, im Winter 2016/2017 fiel das AKW Leibstadt gar ein halbes Jahr inklusive der beiden Wintermonate Januar und Febraur aus. Das zeigt: Heute sind AKW nicht die Lösung, sondern viel mehr ein Problem für die Versorgungssicherheit.

Auch geopolitisch ist unsere Abhängigkeit von Uran für die AKW-Brennstäbe ein Risiko. So stammen gemäss Greenpeace-Recherchen 60 Prozent des Urans der Schweizer AKW aus Russland.

Die GRÜNEN schlagen folgende Lösung für den geordneten Atomausstieg vor: Ab dem 45. Betriebsjahr erstellen die AKW ein Langzeitbetriebskonzept mit verschärften Sicherheitsanforderungen für die letzten 10 Betriebsjahren. Die AKW sollen spätestens wie folgt vom Netz gehen:

  • Beznau I und II im Jahre 2027
  • Gösgen 2032
  • Leibstadt im Jahre 2037

Energiewende schaffen

Für die GRÜNEN ist klar: Der geordnete Ausstieg aus der Atomenergie ist machbar, und wir müssen ihn in naher Zukunft vollziehen. Denn das Festhalten an den Schweizer Uralt-AKW steht der Energiewende im Weg, da sie zu Fehlinvestitionen führt. Würden wir stattdessen alle dafür geeigneten Dächer mir Solarpanels versehen, könnten wir dreimal mehr Strom produzieren als alle Schweizer AKW zusammen. Würden wir das vorhandene Stromeffizienzpotential voll ausschöpfen, könnten wir die Stromproduktion aller Schweizer AKW einsparen. Die GRÜNEN haben auch dazu Anträge eingereicht und vergangenen Herbst bereits aufgezeigt, wie die Energiewende im Einklang mit der Natur gelingt.