Bauernproteste sind Ausdruck einer verfehlten Land- und Ernährungswirtschaft
In Europa protestieren die Bauern und Bäuerinnen – auch in der Schweiz. Sie wehren sich gegen eine Land- und Ernährungswirtschaft, in der ihre Interessen zuhinterst stehen. Die GRÜNEN fordern eine gerechte Entschädigung der Bäuer*innen und Transparenz über die überhöhten Margen der Grossverteiler.
«Wir GRÜNE sind solidarisch mit den Bäuerinnen und Bauern, die für bessere Produzentenpreise und gegen die «Wachse oder Weiche» -Agrarpolitik der letzten Jahrzehnte protestieren», so Kilian Baumann, Nationalrat BE und selbst Bauer. Die harte, aufwändige Arbeit der Bäuer*innen muss gerecht entschädigt werden.
«Statt weitere Intensivierung und Industrialisierung braucht es endlich eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft mit gesundem Lebensmittel aus umweltfreundlicher und regionaler Produktion zu fairen Preisen», erläutert Baumann weiter. Eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft heisst insbesondere auch: Bäuer*innen müssen vom Verkauf ihrer Produkte leben können. Dafür braucht es faire Preise, die auch bei den Bäuer*innen ankommen. Und es muss endlich Schluss sein mit dem Preisdumping durch Billigimporte. Dies verlangten die GRÜNEN auch mit ihrer Fair-Food-Initiative.
Heute profitieren oft nur die Grossverteiler von den hohen Preisen im Supermarkt. Bei den Bäuer*innen kommt nur ein sehr kleiner Bruchteil an. Der Rest wird zur Gewinnmarge der Grossverteiler und des Detailhandels. Damit solche Ungerechtigkeiten behoben werden können, setzen die GRÜNEN sich für volle Transparenz bei der Zusammensetzung der Preise ein (siehe pa. Iv. der GRÜNEN für eine wirksame Preisbeobachtung in der Lebensmittelkette). Die Wirtschaftskommission des Nationalrates hat dem Anliegen bereits zugestimmt. Diejenige des Ständerates hat nun die einmalige Chance, Nägel mit Köpfen zu machen und die Situation der Bäuer*innen in der Schweiz nachhaltig zu verbessern.
Mehr zur grünen Agrarpolitik:
- Resolution «Landwirtschaft und Ernährungswirtschaft für gesunde Lebensmittel aus umweltfreundlicher und regionaler Produktion zu fairen Preisen»
- Pa. Iv. «Für eine wirksame Preisbeobachtung in der Lebensmittelkette» (Isabelle Pasquier-Eichenberger) und pa. Iv. «Ombudsstelle für die Landwirtschaft» (Valentine Python)
- Pa. Iv. «Flugtransporte bei Lebensmitteln deklarieren» (Christine Badertscher)
- Motion «Stärkung der Direktvermarktung» (Meret Schneider)