Danke für alles Regula!
Keine Persönlichkeit hat die GRÜNEN Schweiz in den letzten zehn Jahren so stark geprägt wie die Berner Nationalrätin und langzeitige Parteipräsidentin. Unvergessen: Regula Rytz, wie sie am Tag nach den Wahlen 2019 von den Titelseiten strahlt. Was für ein Wahlsieg! Die GRÜNEN konnten ihren Wähleranteil fast verdoppeln und haben die Grösse einer Bunderatspartei erreicht. Regula Rytz trug massgebend zu diesem historischen Erfolg bei.
«Unser Erfolg war unter anderem der starken Klima- und Frauenbewegung zu verdanken, die eng mit den GRÜNEN verknüpft ist. In erster Linie war er aber das Resultat von harter Arbeit», meint Regula Rytz heute dazu. In der Tat, als Adèle Thorens und Regula Rytz 2012 das Präsidium der GRÜNEN übernahmen, steckten diese noch in der Krise. «Acht Jahre lang haben wir die Partei zusammengeschweisst, professionalisiert und kampagnenfähig gemacht», so Rytz. «Und nun sind unsere Themen von der Nische in die Breite der Gesellschaft gerückt.»
Dennoch müssen auch heute auf politischer Ebene noch einige Blockaden überwunden werden: «Wir müssen beim Klima- und Umweltschutz viel schneller vorwärtskommen, die Zeit läuft uns davon. Und die Mitte-Rechts-Parteien neigen trotz schöner Worte dazu, dringende Reformen zu verzögern und zu verwässern.» Auch in der Europapolitik kommt die Schweiz schon seit Jahren nicht vom Fleck. Regula Rytz wird nun in ihrer Rolle als Delegierte bei den Europäischen GRÜNEN dazu beitragen, dass dieser Stillstand endlich beendet wird.
«Die besondere Gabe, Menschen zu gewinnen»
Laudatio von Robert Habeck , Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, anlässlich der Delegiertenversammlung vom 20. August.
Ich war 2019 auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Schweiz. Die Spitzenkandidatin war Regula Rytz. Die Ansprache, die Regula in den Saal hineingehalten hatte, war eine Ansprache des «Wir alle für unser Land». Allerdings nicht wir alle – und die anderen nicht. Sondern einladend. Du hast die besondere Gabe, Menschen zu gewinnen. Eine Politik zu formulieren, die zum Mitmachen einlädt – und nicht mit dem moralischen Zeigefinger Menschen abschreckt. Die gleichen Inhalte, anders dargestellt, werden zu anderen Inhalten. Ich war Zeuge und habe gesehen, wie die GRÜNEN in der Schweiz unter dir aufgeblüht sind, den grössten Erfolg der Wahlen erzielt haben. Und es hat mich stolz gemacht dir bei der politischen Arbeit zuzugucken. Danach sind wir Freunde geblieben – und das ist ein Wort, das ich nicht ganz häufig verwende.