Die Haltung der Grünen zur Zulassung der Präimplantationdiagnostik (PID) ist geteilt. Eine Mehrheit der Bundeshausfraktion befürwortet die Zulassung, während sie eine starke Minderheit grundsätzlich ablehnt. Kommt es zu einer Zulassung der PID, fordern die Grünen klar eine restriktive Handhabung, bei der die PID nur in engen Schranke durchgeführt werden darf.
Bei der Zulassung der PID sehen die Grünen zwei Gefahren. Erstens stellen wir bereits heute in verschiedenen Ländern, in denen die PID erlaubt ist, einen starken Druck fest, den Anwendungsbereich zu erweitern und etwa wie in den USA auch die Selektion des Geschlechts ohne Krankheitsbezug (social sexing) oder – noch weiter verbreitet – die Erzeugung eines Kindes, welches immunkompatibel mit seinem kranken Geschwister ist, aber nicht die genetische Ursache der Krankheit trägt („Retterbabys“), zuzulassen. Die Grünen lehnen Tendenzen zur weiteren Öffnung der Anwendung der PID klar ab.
Zweitens wird die Frage der überzähligen Embryonen weitgehend ausgeblendet. Was geschieht mit den Embryonen, die nicht eingepflanzt werden, obschon es möglich wäre? Mit der PID wird die Zahl solcher Embryonen noch zunehmen. Die Grünen lehnen jede Verwendung für die Forschung mit Nachdruck ab.

Vollständige Vernehmlassungsantwort (PDF)